Videolernen – gut, aber ausbaufähig!
In unserer heutigen Zeit stehen immer mehr Videos im Lernkontext zur Verfügung – z.B. YouTube, Khan-Akademie, Videoportale für Unternehmen. Es werden unter-schiedlichste Formate und Einsatzszenarien realisiert und den Zielgruppen angebo-ten: ob mit einer Blended Learning-Strategie für die Unterstützung von Sales-, Ser-vice- / Support-Prozessen oder in Form von raffinierten Animationsvideos. Alles ist dabei und wird mit unterschiedlichen Namen, z.B. „Lernfilm“ oder „Learning Nuggets“, verkauft.
Im Moment ist die „moderne“ Videokommunikation für viele Unternehmen der nächs-te Schritt in der Lerninhaltsaufbereitung. Damit ist aber auch klar, dass klassische Videos wieder (einmal) in eine Einbahnstrasse führen. Der Zuschauer schaut sich ein emotional aufbereiteten Lerninhalt per Video an und kann auf die ihm gezeigten Bot-schaften nicht reagieren. Gut, es gibt Videoportale, die Kommentarfunktionen für die Teilnehmer zur Verfügung stellen, irgendwo unter dem Video und auch nur für das Video als Ganzes. Danach hören allerdings die Funktionsvielfalt und die Kollaborati-onsmöglichkeiten auf. Der Mitarbeiter bleibt letztlich in seiner Rolle als konsumieren-der Zuschauer sitzen.
Rückkanal – erst dann geht die Post ab!
Wie wäre es nun, wenn man das Video als ein Dialograum für alle Lerner nutzen könnte? Wenn jeder Lerner zu jeder Situation im Video ein Feedback geben könnte, punktgenau, zu jeder Sekunde. Wie wäre es, wenn man diese Videokommentare mit anderen teilen könnte, darüber diskutiert und reflektiert? Aus einer Einbahnstrasse würde ein feedback-basierter Dialograum im und rund um das Video werden.
Videoplayer – und viel mehr!
Markierungen direkt im Videobild einzufügen und mit Pfeilen, Kreisen oder Recht-ecken relevante Ausschnitte hervorzuheben, fördert die aktive Auseinandersetzung mit dem Videoinhalt. Bestehende Videokommentare von sich und anderen schnell in der Zeitleiste und in einer Liste einsehen, filtern und rekommentieren – so entsteht ein Dialog rund um spannende Stellen im Video. Dies kann z.B. bei aufgenommenen Verkaufsgesprächen oder bei Produkterklärungen eingesetzt werden. Auch Stories rund um Erfahrungswissen können so gezielt mit eigenen Erfahrungen ergänzt wer-den. Durch eine „Blickführung“ oder eine konkrete Aufgabenstellung mit Beobach-tungskriterien kann man die Nutzung des Videos intensivieren und den Austausch untereinander fördern.
Kunden-Feedback – neue Erkenntnisse für die Video-Ersteller!
Mit einem punktgenauen Videokommentar bekommen auch die Ersteller der Videos Feedback und Hinweise auf die Inhalte und wie diese von den Nutzern eingeschätzt werden. Das ist ein großer Mehrwert zu den „nackten Zahlen“ wie Verweildauer oder Aufrufanzahl. Dies bewirkt neben der aktiven Einbindung der Teilnehmer eine Refle-xionsmöglichkeit für die Lehrperson, den Trainer oder Coach. Auf dieser Grundlage bieten sich kundenorientierte Anpassungen an, eben ein ganzheitlicher Blended Learning-Ansatz. Durch Einbindung der Videokommentare in die Präsenz-Maßnahme entstehen neue Formen der Anschlusskommunikation: Teilnehmer disku-tieren das, was sie als relevant bestimmen.
Stop videos – Start thinking!
Egal ob im Sport, in der Berufsbildung, Produktschulung oder im Sales- und Füh-rungskräftetraining: Es kommt immer darauf an relevante Situationen innerhalb des Videos zu erkennen, zu kommentieren und diese „Erkenntnisse“ mit anderen zu tei-len, kurz: intensives Denken und Handeln anzustiften. Die punktgenaue Kommentie-rung von Videos eröffnet vielfältige Chancen, die im modernen Lern- und Wissens-management genutzt werden können.